Viele und vor allem neue Webmaster glauben, dass eine Website kaum Kosten verursacht. Ein wenig Webhosting- bzw. Servergebühren, vielleicht etwas Werbung und es wird schon irgendwie gehen.

Nun, wenn Sie eine private Homepage ohne Gewinnerzielungsabsichten betreiben möchten, mag das stimmen. Wollen Sie hingegen langfristig Geld verdienen, ist eine Kostenplanung unabdinglich. Bevor wir uns den Kostenpositionen zuwenden kurz einige Begriffserklärung:

Umsatz: Als Umsatz (= Erlöse) bezeichnet man die Einnahmen aus dem Verkauf von Produkten, Dienstleistungen oder Informationen.

Kosten: Bei den Kosten handelt sich um alle Ausgaben, welche für den Geschäftsbetrieb aufgewendet werden.

Gewinn: Gewinne sind die Differenz aus Umsatz und Kosten.

Damit Sie Gewinne erzielen, müssen die Umsätze die Kosten übersteigen. Um Ihr Projekt also verlustfrei zu führen, sollten die Umsätze wenigstens gleich der Kosten sein. Planen Sie diese sorgfältig bei der Projektierung, wenn Sie Ihr Geld nicht zum Fenster rauswerfen möchten. Betreiben Sie Ihre Website lediglich als Hobby, sollten die Kosten der Übersicht wegen trotzdem budgetiert werden.

Welche Kosten und Kostenpositionen entstehen in der Regel?

Die Höhe der anstehenden Kosten richtet sich nach dem Projektumfang. Folgende Übersicht gibt Ihnen ein grobes Maß in welchen Dimensionen Sie sich bewegen (ohne Wareneinsatz):

Investitionskosten

Server-/ Webhostinggebühren

  • Kleines Webprojekt: 0 €
  • Mittleres Webprojekt: 0 €
  • Großes Webprojekt: 1500 €

Laufende Kosten

Kosten eines Webprojekts

Wichtig zu erwähnen ist noch, dass es sich bei diesen Angaben um Mindestwerte handelt. Pfiffige Unternehmer können die Preise zum Teil weiter nach unten verhandeln.

Server-/ Webhostinggebühren

Inzwischen sind Server- und Webhostinggebühren für fast jeden erschwinglich. Für kleinere bis mittlere Projektgrößen reicht das Anmieten von Webspace oder eines Servers völlig aus. In der Regel erhalten Sie für ca. 5 Euro pro Monat günstigen Webspace (mit verbesserten Service bis zu 10 Euro pro Monat).

Mit steigendem Traffic (= Besucherzahlen) kann es passieren, dass Sie Erweiterungspakete dazu kaufen müssen. Der monatliche Preis dürfte 20 Euro nicht übersteigen. Großprojekte sollten den Erwerb eines eignen Servers in Betracht ziehen. Dabei ist abzuwägen, wie stark der Pflegeaufwand ist und ob es lohnenswerter ist diesen auszulagern (Servermiete).

Domainname

Die Gebühren für die jährliche Nutzung einer Domain sind extrem niedrig. Meist erhalten Sie eine Domain für einen Euro pro Monat zuzüglich einer minimalen Bearbeitungspauschale.

Mit etwas Glück sind die Kosten bereits in den Webhostingpaketen inbegriffen. Auch bieten in der Regel alle Dienstleister massigst kostenlose Email-Adressen an, welche unter Ihrer Domain laufen.

Lizenzkosten Bilder

Sie haben die Wahl lizenzfreie Bilder zu verwenden oder Lizenzen zu erwerben. Für einen professionellen Auftritt empfehlen wir grundsätzlich den Kauf von Bildern – einfach der Qualität wegen. Pro erworbener Lizenz ist im Schnitt ein Euro zu entrichten.

Annahmen:

  • 2 Grafiken pro Hand erstellter Seiten & Formulare
  • Kleinprojekt: 30 Seiten/ Monat
  • mittleres Projekt: 60 Seiten/ Monat
  • Großprojekt: 120+ Seiten/ Monat

Personal

Der Personaleinsatz korreliert sehr stark mit dem Projektumfang. Wenn Sie als Einzelbetreiber Ihre Website vermarkten möchten, arbeiten Sie zu Selbstkosten. Diese definieren Sie allein.

Wenn Sie davon leben möchten, sollten Sie zu Beginn mit 1.500 Euro Unternehmergehalt kalkulieren. Für Gründungen aus der Arbeitslosigkeit heraus sind die Regelsätze heranzuziehen.

Annahmen

  • Betreiber: 0 – 1.500 Euro/ Monat;
    Programmierer/ Suchmaschinenoptimierer: je 2.000 Euro/ Monat;
    Praktikant: 600 Euro/ Monat
  • Kleinprojekt: 1 Betreiber
  • mittleres Projekt: 1 Betreiber; 1 Programmierer; 1 Optimierer
  • Großprojekt: 1 Betreiber; 2 Programmierer; 1 Optimierer; 2 Praktikanten

Werbung

Wie intensiv Sie Werbung schalten müssen, ist abhängig von Ihren Fähigkeiten, den Fähigkeiten des Marketier, des Suchmaschinenoptimierers und der Branche bzw. der Geschäftsidee.

Oben gemachte Angaben sind deshalb Orientierungswerte und unter Beachtung eben genannter Aspekte zu beurteilen sowie den Rahmenbedingungen anzugleichen.

Büro-/ Geschäftsausstattung

Hierunter fallen alle Güter für den allgemeinen Gebrauch und Geschäftsverkehr. Dazu können gehören:

  • die Anschaffung von EDV-/ IT-Ausstattung (Hardware & Software)
  • Schreibutensilien, Printwaren
  • Vordrucke (Rechnungen, Mahnungen, Geschäftsbriefe, Geschäftsausstattung)
  • Literatur

Fazit

Bevor Sie Ihre ersten Ausgaben tätigen, führen Sie eine vorläufige, grobe Kostenplanung durch. Es hilft Ihnen das Projekt und die damit verbundenen Ausgaben einzuschätzen und zu bewerten. Begehen Sie auch nicht den Fehler der „Schönrechnerei“!

Recherchieren Sie die Marktpreise, fragen Sie in Foren (gegebenenfalls einen Berater) und versuchen Sie reale Zahlen zu prognostizieren. Für kleinere Projekte reichen meist stichpunktartige, knappe Exposés. Existenzgründer sollten sich mit der Anfertigung von Businessplänen befassen.